Oh wie gut, dass mir das passiert ist! So lerne ich – und ihr gleich mit. Erst recht, weil das Ergebnis ja dennoch ganz faszinierend ist. Pflanzenteile machen alles: Sie haben unterschiedliche Zusammensetzungen von ätherischen Ölen, manchmal tragen nur eine von ihnen überhaupt einen Duft (Rosenblätter und Stengel werden eher nicht nach Rose riechen…). Zudem drücken die Pflanzenteile unterschiedliche Aspekte der Pflanze auch in psycho-aromatherapeutischer Betrachtung aus. Das habe ich euch z.B. in meinem Buch anhand den Zimtblättern und der Zimtrinde gezeigt. Bei der Wiesenkönigin nun gibt es einen ganz großen Duftunterschied in den Pflanzenteilen. Der eigentlich gesuchte Duft steckt in den Blüten. Und ich… ja ich habe das Kraut destilliert.
Vom süßen Mädel zur Königin der Wiese
Das wunderbare Mädesüß wird in aromatherapeutischen Kreisen vorrangig Wiesenkönigin genannt. Im Englischen macht man eine Mischung daraus: meadowsweet – Wiesensüß. Filipendula ulmaria ist ihr botanischer Name und sie hat auch ein Synonym, nämlich Spiraea ulmaria. In „spir“ steckt jetzt zweierlei. Einerseits sind Blüten und Früchte spiralförmig aufgebaut, andererseits geht dies auf den Volksnamen Spirstrauch zurück. Und dieser wiederum gab einem ganz berühmten pharmakologischen Wirkstoff den Namen: A(cetyl)spir(strauch)in.
Die geistige Wirkung der Wiesenkönigin
Mit dem Wandel vom Mädel zur Königin sind wir gleich mittendrin im geistigen Thema. Die Grundstimmung, aus der uns der Duft befreien kann, ist vielleicht tatsächlich mit den frühen Teenie-Jahren zu beschreiben, die ordentlich turbulent verlaufen können. Es wird sich überschießend begeistert auf Oberflächlichkeiten, Hobbys und Belangloses gestürzt, um von einer tiefen Unzufriedenheit abzulenken: Man nutzt die Freizeit als Berauschung, um nicht ständig fühlen zu müssen, wie fest man eigentlich im großen ganzen Rahmen steckt. Frei-Zeit ist eben nicht Frei-heit und wie sehr leiden wir darunter als Teenie! So ist das Mädesüß die erwartungsüberhäufte Prinzessin, die mal zu Tode betrübt und schnell wieder himmelhoch jauchzend erscheint. Ja, da sind große Gefahren geborgen und in einer tiefen inneren Leere begründet.
Ein ganz leichter Sommerduft, nach Honig, lieblich und nach Bittermandeln entströmt den Blüten. Sie kennen also das Bittere. Mit diesem Duft werden wir daher bestens aus solchen Umständen abgeholt. Aus Mädesüß wird die Königin, wenn sich eine tiefe innere Ruhe der Erfüllung einstellt. Wenn der Fokus hin zu den Möglichkeiten wechselt und zur inneren Weisheit, dass tatsächlich alle Wünsche möglich sind. Dazu werden wir unserer Ressourcen und Talente gewahr. So sehr erfüllt strahlen wir dann im Glanze einer geliebten Königin, die eigenmächtig in ihrer Kraft steht und gütig und weise auch andere in ihrer Kraft stärkt und würdigt.
Destillation der Wiesenkönigin
Frisch oder trocken – beides geht. Ja und dann gibt es wie gesagt die Blüten, die Blätter oder auch das ganze blühende Kraut. Wer die Wahl hat, wählt die Blüten. Dann kommt der feine süße Duft der Erleichterung ins Haus. Wer einfach wild bestellt, ähem, nimmt das Kraut und erfüllt den Raum von der Ferne her mit dem Duft von Buchweizen beim Rösten und wenn man näher kommt mit Medizin-Erinnerungen. Wenn man ganz nahe ist, mischt er sich jedoch mit dem Süßen, der an die Blüten erinnert. Ich muss diese Destillation also unbedingt mit Blüten wiederholen.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Es riecht keinesfalls schlecht. Wie gesagt: Gerösteter Buchweizen… Mich zog der Duft der Tropfen einer um den anderen in längst vergangene Zeiten meiner Kindheit. DDR-Kinder-Polykliniken. Ob das da so roch, weiß ich gar nicht. Aber es passt zum Medizinischen. Ich finde ihn aber wirklich angenehm.
Die Destillation macht richtig Freude. Sie geht wunderbar leicht und ich bestätige erneut, dass 3 Teelichter völlig ausreichen. Anfänglich bildet sich wieder ein tiefroter, diesmal eher braunroter Sud aus den Kräutern, während das Wasser sich erhitzt. Alsbald vermischt sich alles, ein tief grüner Pflanzenbrei entsteht, der minimal köchelt und Wasserdampf nach oben abgibt.
Katzenkönigin?
Besonders erstaunlich finde ich, dass wirklich beide Kater des Hauses mit dabei sein wollten. Bei den anderen Destillationen eher skeptisch, mal war einer von beiden dabei, schlafend auf einem Stuhl und nun sind beide dabei. Als hoch instinktive Tiere beobachte ich wirklich gern, wie sie auf Dinge reagieren und bin in Sachen Düfte ja sehr vorsichtig (siehe „Aromatherapie und Katzen„). Doch haben mir meine Kater schon vieles beigebracht, z.B. dass sie Heilerde mögen, wenn sie diese brauchen – sonst nicht. Was die Wiesenkönigin bei ihnen bewirken darf, wird sich vielleicht noch herausstellen.
Zu den Raunächten gehört es zu Raunen, etwas divinatorisch zu wirken. Ihr ahnt, das Orakeln zu Silvester ist nur ein Überbleibsel aus der gesamten Raunachtszeit. Die 10. Raunacht steht für den Oktober. Ich ziehe gern Tarotkarten in der Zeit. Aber ihr könnt auch aus den verschiedenen Pflanzenkartensets einen Duftbegleiter für die Zeit ziehen. Ein solches Set könnt ihr hier gewinnen:
Mitmachen und gewinnen!
Bei jedem Rätsel könnt ihr mitmachen. Wer richtig liegt, wird in die Auslosung am 6. Januar genommen. Wer 12 x richtig liegt, steht auch 12 x in der Liste! Beachtet jedoch, dass jede/r nur einmal pro Rätsel mitmachen kann. Mehrmalige Teilnahmen unter verschiedenen Angaben sind nicht fair und führen zum Ausschluss für das gesamte Gewinnspiel. Einsendeschluss für dieses Raunachtsrätsel ist der 3.1.19 um 18 Uhr. Alle im Zuge des Rätsels eingesandten und gespeicherten Daten werden umgehend nach der Verlosung gelöscht und nur für die Verlosung selbst genutzt.
Gewinnen könnt ihr eines
meiner Kartensets „Duftimpulse 1„:
Rätselfrage
Der Duft nach dem Medizinischen kommt vom Inhaltsstoff Methylsalicylat. Das ist ein Ester der Salicylsäure, welche eine Vorstufe von ASS also Aspirin ist. Welches ätherische Öl kennt ihr (es gibt mehrere, eines reicht), das ebenso reich an diesem Stoff ist und dementsprechend medizinisch ist?
Die Antwort:
Reich an Methylsalicylat ist auch das Wintergrünöl (Gaultheria procumbens) und das Öl der Birkenrinde (Betula subsp.). Das ätherische Öl des Wintergrüns enthält 96-99% und das der Birkenrinde 90-96% des schmerzstillenden und entzündungshemmenden Stoffes. Bei der Anwendung (äußerlich!) ist auf eine sehr große Verdünnung zu achten und jene, die allergisch auf Aspirin reagieren, sollten es ebenso nicht verwenden.
Anamnese – Das Wiedererkennen in der Therapie
Was ist Heilkunst, wenn nicht ein ständiges Fragen und Schauen und Erkennenwollen? So denn finde ich mich im Studium der Philosophie wieder (man darf ja nutzen, was man hat, wenn man in Berlin lebt). Der Überblick über die Antike mit Platon im Fokus führte mich zu...
Neumond 4.8.24 – Ceylon Zimt-Blätter
In diesem Monat darf uns eine feurige Kraft begleiten: Der Duft der Blätter des Ceylonzimtbaumes (Cinnamomum verum).Verbindung mit der Herkunft Der Ceylonzimtbaum ist ein stattlicher massiver Baum. Wir kennen primär zwei ätherische Öle aus seiner Gestalt: Zimtrinde...
Über Algenduft und Algen-Absolue
Dies ist der Auftakt, meine Duftpalette etwas genauer vorzustellen. Mit Anekdoten, Erfahrungen oder Wissen - Hauptsache kurzweilig. So ergeben sich vielleicht neue Aspekte, Ideen und Erinnerungen, die in eurer Praxis hilfreich sein können.Algen - zurück ins Meer A wie...