Dies ist der Auftakt, meine Duftpalette etwas genauer vorzustellen. Mit Anekdoten, Erfahrungen oder Wissen – Hauptsache kurzweilig. So ergeben sich vielleicht neue Aspekte, Ideen und Erinnerungen, die in eurer Praxis hilfreich sein können.

Algen – zurück ins Meer

A wie Auftakt bringt uns zum Algen Absolue. Zugegeben, es ist kein Duft, auf den ich ständig zurückgreife. Er war einst sogar eine starke Herausforderung für mich, was ich mir schon dachte und was auch der Grund war, warum ich mir das Absolue überhaupt bestellte. Dank meiner geliebten Schattenarbeit ist unsere Differenz überwunden.

Potenziell aus mehreren Arten aber in der Praxis meist aus dem Blasentang, Fucus vesiculosus, wird der typische Algenduft mittels Lösungsmittelextraktion gewonnen. Er ist damit also als Absolue im Handel. Es riecht so richtig nach Meer und erinnert an zahlreiche koreanische und japanische Gerichte. Was vielleicht vorab einige denken könnten: Ein fischiger Geruch findet sich ganz und gar nicht. So finden wir trotz aller Bilder glitschigen Daseins eine sehr reine Duftnote.

 

Eine Ausnahme in der Duftwelt

Algen sind eine Ausnahme in der Aromatherapie und Psycho-Aromatherapie. Blicken wir in die Systematik der Biologie werden Braunalgen (wie Blasentang) einer eigenen Abstimmungslinie des Pflanzenreichs zugeordnet. Weitere eigene Abstammungslinien sind die bekannten Grünen Pflanzen, Rotalgen und Pilze.

Wir haben es also mit dem Duft psycho-aromatherapeutisch mit einem deutlich anderen Eindruck zu tun, da hier immer auch das Wesen des Lebewesens eine Rolle spielt. Die produzierten ätherischen Ölen können in Algen, Pilzen und Grünen Pflanzen durchaus die gleichen sein, wenn auch in der Gesamtkomposition andere Schwerpunkte gesetzt werden und auch spezifischere Stoffe Eingang finden. Doch vor diesem Hintergrund ist es spannend, sich eben auch mit Düften zu beschäftigen, die nicht nur aus von „gängigen“ Pflanzen kommen, sondern auch aus dem Pilz- oder gar Algenreich stammen.

Verwendung von Algen-Absolue

Neben der Schattenarbeit – Algen stoßen olfaktorisch häufiger auf Ablehnung – wird die Verwendung des Algen-Absolues erst entdeckt. Man kann sie in spannenden Duftmischungen einsetzen, wie zum Beispiel für einen Duft, der Naturerfahrungen wachruft: Duftmischung Outdoors (siehe Bild).

In der Parfümerie wurde der Algenduft eingesetzt, um Assoziationen zum Genitalbereich wachzurufen.

Wer die Aufgabe von Verwandten und Freunden bekommt, mal einen Duft nach Meer zu mischen, kann sich entweder die Zähne daran ausbeißen oder mal in die Erfahrungen aus diesem Artikel schauen. Algen machen sich da natürlich hervorragend.

Outdoors Duftmischung: 1 Tropfen Vetiver, 1 Tropfen Eichenmoos Absolue, 4 Tropfen Algen Absolue, 6 Tropfen Wacholderbeeren

Meine Forschung zum Algenduft in der Psycho-Aromatherapie

Algen gewinnen zunehmende Aufmerksamkeit im phytokosmetischen Bereich. Ihre Absolues wirken entzündungshemmend und schützen die Haut vor UV-Strahlungsschäden [Baylac, Racine, 2004].

Viel ist also noch nicht bekannt und psycho-aromatherapeutisch blicken wir bisher ins große Unbekannte. Und genau das ist ja das Meer, die Heimat der Algen. Algen sind für uns mit dem unendlichen Meer verbunden.

Lange Zeit war es ein Mystikum – diese Weite war nicht zu erfassen. Und sie ist es in direkter Erfahrung noch immer nicht. All die Forschungen ergeben nur Konzepte über die Wirklichkeit, ohne in die Wirklichkeitserfahrung zu kommen, sprich am Meer zu stehen und zu atmen und das Meer und der Atem zu sein.

Doch selbst in der Forschung erweitert sich die Weite: Wenn sich Algen zersetzen, wird Dimethylsulfid frei. Sulfur – also Schwefel – trägt schon den Touch des Mystisch-Alchemischen. Dieser Stoff steigt auf und ist in höheren Luftschichten ein Kondensatorkeim zur Wolkenbildung. Der ewige Wasserkreislauf entsteht also unmittelbar mit Hilfe der Algen.

Das Meer ist symbolisch und evolutionsbiologisch unsere Herkunft. Meerwasser, so salzig wie das Fruchtwasser, verbindet uns mit vorgeburtlichen Zeiten. Diesen Aspekt finden wir z. B. im meersalzreichen Meerfenchel. Aber Algen gehen weiter zurück – sie sind Meeresbewohner, also im ganzen Großen aufgegangen. Und sie bilden Wolken und lassen es daher abregnen und wieder aufsteigen. Der Duft mag uns noch ganz andere Zusammenhänge und Zyklen offenbaren.

Die Forschung bleibt spannend. Ich werde demnächst in schamanische Kommunikation mit dem Blasentang gehen und euch spätestens im 3. Buchband eindringlich davon berichten.

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