Nach der Neujahrsnacht sollte nun die Myrte wieder für klare Luft und frischen Wind im Hause sorgen – daher ging es mit ihr in den Destillierkolben und die Wandlung. Einmal wieder konnte ich das Glas zum Merkur erheben – und mit einer wunderbaren Botschaft im Gepäck: 2019 wird das Merkurjahr (ab 20.3. um 22:58 Uhr beginnt das astrologische neue Jahr). Merkur ist nicht nur Verwandlungskünstler. Er lehrt uns auch, dass das einzige Stete die Wandlung ist und wir „Sicherheit“ im Außen nicht suchen brauchen. Ferner ist er der Mittler zwischen den Welten, transportiert auch Botschaften von einem zum anderen. Mögen wir uns zum Beispiel mit der Myrte immer mal wieder klären und inspirieren, um die große Kraft des Merkurs für einen reifen gesellschaftlichen Wandel einsetzen zu können. In diesem Sinne: Frohes Neues!
Myrte – die Braut auf meinem Weg
Wieder können wir mit einer Pflanze tief in die Griechische Mythologie eintauchen (schon geschehen bei der Schafgarbe) und wieder geht es darum, den eigenen Weg zu gehen (der war uns schon gestern bei der Angelika begegnet). Aber natürlich ist der Aspekt der Myrte ein ganz anderer.
Es gibt einen überlieferten Brauch aus dem Antiken Griechenland, bei dem auf einem Weg, der beschreitet werden muss, Myrtenzweige gestreut werden und dabei Weihrauch verräuchert wird. Wieder einmal ein Beweis, dass da irgendwer etwas gewusst haben muss, wenn wir uns die geistige Wirkung der Myrte genauer anschauen:
Die geistige Wirkung der Myrte
Der Trivialname von Myrtus communis, der Gemeinen Myrte, ist auch Brautmyrte. Ein Weg, der beschritten werden muss(te), ist eben auch die Ehe mit all ihren Verpflichtungen. (In Deutschland kam im 16. Jahrhundert die Myrte als Ansteckzweig für Bräutigam, Trauzeugen und Brautjungfern in Mode.)
Aber der eigentliche Weg, der wirklich beschritten werden muss, ist kein anderer als der eigene. Myrte hilft uns darüber klar zu werden, was unsere Ziele sind und welches die Chancen und Möglichkeiten sind, die wir ergreifen sollten. Sie zeigt uns mitten im Leben, wie wir uns konkret und mit voller Kraft für etwas entscheiden – und zwar schnell. Denn sonst ist die Chance vielleicht schon wieder vorüber.
Destillation der Myrte
In den jungen Zweigen und den Blättern versteckt sich das feurig-frische ätherische Öl der Myrte. 1,8-Cineol heißt ein wichtiger Inhaltsstoff, der für die befreiende und schleimlösende Wirkung eintritt. Besonders kommt er im Chemotyp Cineol der Myrte vor. Es gibt, je nach Standort, noch eine „rote Myrte“, weil das ätherische Öl tatsächlich eher rötlich als das grünliche Cineol-Myrten-Öl ist. Meistens haben wir es mit dem Cineol-Typ zu tun. Kenner riechen es sofort bei der Destillation.
Wir können die Blätter frisch oder getrocknet destillieren – ich habe mir ein Päckchen getrocknete und gehobelte Blätter geholt.
Eine ganz beschwingt leichte Destillation geht mit Myrte vor sich. Unter der anfänglichen Blätterschicht (trotz vorherigem Durchschwengen mit Wasser im Kolben) bildet sich wieder eine leuchtend rote Farbe, die das Gemüt mehr als erfreut. Der erste Tropfen ließ ganz schön auf sich warten. Immer musste noch ein bisschen Neudestilliertes dazu. Ich destillierte heute seit Anfang auch nur mit 3 Teelichtern statt 4. Das reicht mir für die sanfte Destillation vollkommen aus. Der Duft ist frisch, so wie wir es von Myrte kennen, also etwas an Eukalyptus erinnernd. Er verändert sich irgendwann etwas mehr ins Krautige und wird zu einer warmen Frische, ganz rund. Ein Pflanzenwasser, auf dessen Einsatz man sich von der ersten Sekunde an freuen kann.
Es bildet sich ganz hauchzart übrigens tatsächlich ätherisches Öl auf der Hydrolatoberfläche. Ganz klein, wie viele kleine Sterne – oder auch an als Spiegel zu den Blüten und den kleinen Köpfchen (den Staubbeuteln) an den Staubblättern zu erkennen! Bei anderen Destillationen hatte es sich so nie gezeigt.
Ein Ansatz bei Heuschnupfen
Bei all der geistigen Wirkung, um die klare Entscheidung zum Eigenen, ist es nämlich gut in der Therapie bei Heuschnupfen und anderen allergischen Reaktionen des Atemtrakts, der Nebenhöhlen, ja sogar der Augen (allergische Konjunktivitis mit in Myrtenwasser getränkten Wattepads – da darf kein extra ätherisches Öl drin sein!). Da kenne ich mittlerweile ein paar in meinem Umkreis, die das gut gebrauchen könnten.
Wie gesagt… es kann nur wirken, wenn es auch das Thema ist, was den Symptomen zugrunde liegt.
Zu den Raunächten gehört es zu Raunen, etwas divinatorisch zu wirken. Ihr ahnt, das Orakeln zu Silvester ist nur ein Überbleibsel aus der gesamten Raunachtszeit. Die 9. Raunacht steht für den September. Ich ziehe gern Tarotkarten in der Zeit. Aber ihr könnt auch aus den verschiedenen Pflanzenkartensets einen Duftbegleiter für die Zeit ziehen. Ein solches Set könnt ihr hier gewinnen:
Mitmachen und gewinnen!
Bei jedem Rätsel könnt ihr mitmachen. Wer richtig liegt, wird in die Auslosung am 6. Januar genommen. Wer 12 x richtig liegt, steht auch 12 x in der Liste! Beachtet jedoch, dass jede/r nur einmal pro Rätsel mitmachen kann. Mehrmalige Teilnahmen unter verschiedenen Angaben sind nicht fair und führen zum Ausschluss für das gesamte Gewinnspiel. Einsendeschluss für dieses Raunachtsrätsel ist der 2.1.19 um 18 Uhr. Alle im Zuge des Rätsels eingesandten und gespeicherten Daten werden umgehend nach der Verlosung gelöscht und nur für die Verlosung selbst genutzt.
Gewinnen könnt ihr eines
meiner Kartensets „Duftimpulse 1„:
Rätselfrage
Natürlich wird einem nicht gesagt: „Du sollst zu deiner Hochzeit einen Myrtenkranz oder einen Myrtenzweig tragen, damit dir bewusst ist, dass du diesen Weg jetzt beschreiten musst / diesen Weg bewusst, gezielt und entschieden gehst.“ Das klingt ja wenig romantisch. Wofür steht das Tragen der Myrte zu diesem Feste daher im Allgemeinen?
Die Antwort:
Als Symbol für eine über den Tod hinaus währende Liebe, als Zeichen für Jungfräulichkeit und als Wunsch für eine große Kinderschar wird die Myrte zur Hochzeit getragen. Sie löste den bis dahin gut gebrauchten Rosmarinzweig ab. Dass man es mit der Jungfräulichkeit ernst meinte, zeigt der Hinweis, zur zweiten Hochzeit statt Myrtenzweige Orangenblüten zu verwenden. Letztere gelten in der Aromatherapie als Rescue-Tropfen-Pendant. Hmmmm….
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