Marguerite Maury war eine der wichtigsten Inspirationen für die moderne Aromatherapie, wie ich finde. Sie entwickelte aus den schulmedizinischen Ansätzen eine Methode, die auf Ganzheitlichkeit, Aromamassage und vor allem eine nicht standardisierte Rezeptur setzte. Ihr war eine individuelle Mischung in hoher Verdünnung wichtig. Diese Rezeptur ist etwas, das auch in meiner Arbeit sehr präsent ist. Der Blick ist auf wenige, eher drei, ätherische Öle gerichtet. Diese aber passen mit ihrer Dynamik genau auf diejenige Person, die damit behandelt werden soll. Maury nannte sie deshalb auch »individuelle Verschreibung«.

Marguerite Maury beschreibt erstaunliche Prozesse ihrer Patienten und Patientinnen und genau so darf ich es unterstreichen. Man mag dabei die klassische »Therapie« suchen, denn diese Herangehensweise bezieht den ganzen Menschen ein und nicht nur die eine Krankheit oder die eine Symptomatik. So wirkt die Heilung aus dem Innen heraus und ist ein Lernprozess, der nachhaltig von den Zeichen der Dysbalance befreit. Bis dann vielleicht die nächste Lernaufgabe ansteht.

Eine Mischung nach Maury sollte die Schwächen der Patientin / Klientin reflektieren. Sie sollte zudem Defizite kompensieren, Überschüsse reduzieren, sowie Rhythmen und Funktionen normalisieren. Dazu bedarf es dem ganzheitlichen Blick, den Maury vor allem durch Einflüsse der Tibetischen Medizin hatte. Wir können hier weitere ganzheitliche Schulen zu Rate ziehen oder systemfrei spüren und erfahren. Meine Arbeit mit der Psycho-Aromatherapie setzt hier ebenso an. Sie beantwortet mit der tiefen Kenntnis der Pflanzenthemen diese Fragen im Kontext mit dem gemeinsamen Gespräch und leitet so zur individuellen Rezeptur.

Im Laufe der Therapie oder Beratung sollte schließlich die Rezeptur angepasst werden, wenn sich die ersten Wandlungen gezeigt haben. Je nachdem wie viele Öle gemischt wurden und wie viel Raum für Wandlung individuell zur Verfügung steht, dauert es etwas, aber nicht lang.

Anamnese – Das Wiedererkennen in der Therapie

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