Kannst Du mir ein gutes Aromatherapiebuch empfehlen?“ werde ich manchmal gefragt. Zugegeben, ich stocke dann erst einmal. Dann hole ich aus.

Was denn Aromatherapie für jene Person bedeute, was sie damit erfassen möchte, was sie damit anstellen möchte, sind meine Fragen. Oft sind Bücher zur „allgemeinen Aromatherapie“, zum Einsatz im Pflegealltag oder daheim als Hausapotheke und Wohlfühl-Allrounder leicht entdeckt. Daher möchte ich hier eine Liste anbieten, die Aromatherapie noch in andere Richtungen blicken lässt – denn Aromatherapie kann noch vieles andere. Für all jene, die sich von den psychischen Wirkungen, energetischen oder spirituellen Aspekten der Düfte begeistern lassen, dürfen die hier vorgestellten Titel eine Bereicherung sein.

Die Liste ist nicht vollständig und selbstverständlich durch meine Sicht der Dinge (sprich meinen Ansatz der Aromatherapie) gefärbt.

Die mit * markierten Links zu den angegebenen Büchern sind Affiliate-Links. Bei einem Kauf der Bücher über diesen Link erhalte ich einen kleinen Prozentsatz gutgeschrieben.

Die Klassiker

Es gibt einige Klassiker, v. a. in der Aromatherapie für Pflegeberufe, da es hier konkrete in Studien nachgewiesene Fakten braucht, um ätherische Öle standardisiert im Krankenhaus oder in Pflegestationen zum Einsatz bringen zu können. Jene Bücher strotzen vor medizinischen Fachbegriffen und Indikationen und lassen einen aus dem Staunen nicht mehr herauskommen: Das alles können ätherische Düfte? So ein Buch ist immer eine gute Grundlage.

Doch dann geht es weiter, wenn man eine Liste an hustenstillenden ätherischen Ölen zur Verfügung hat und eventuell die Möglichkeit zwischen einigen von ihnen auszuwählen. (In Krankenhäusern ist die Zahl der ätherischen Ölen oft sehr beschränkt und möglichst ein Öl pro Indikation vorgegeben, inklusive Dosierung.)

Wenn man die Wahl hat, beginnt jedoch die Qual – Qual deshalb, weil man schon ahnen kann, dass nicht jedes Öl passt. Doch welches wäre „das Richtige“?

Hier kommen dann die nächsten Buchtipps zum Einsatz. Wer den „Typ Mensch“ oder die eigentliche Thematik hinter einem Symptom erfassen kann bzw. wer nach emotionalen und mentalen Symptomen sucht, der muss tiefer in die Wesenheit der Pflanzen eintauchen. Zum Glück gibt es dafür eine kleine Auswahl spannender Bücher und (in der Aromawelt so beliebten) Kartensets.

Aromakunde

Aromakunde, im Prinzip eine Form der Psycho-Aromatherapie, doch ist der Begriff sowohl juristisch freier als auch auf einem salutogenetischen Konzept basierend und damit keine Therapie.

Hier ziehe ich den Hut vor Jürgen Trott-Tschepe, der es dank vielfältiger Arbeit und spürbarer Hingabe mit dem Aromakundenetzwerk geschafft hat, fast in Anlehnung an homöopathische Mittelbilder das Wesen der Düfte zu erfassen, tatsächlich das archetypische Muster herauszuarbeiten. Jede Beschreibung wäre ohne eine seiner Poesien zur Pflanze nicht vollendet. Sie bedeuten ihm sogar mehr als das Profil der Pflanze zuvor, denn sie lassen einen Einblick in das geistige Wirkungsfeld der Pflanze geben, wenn man zwischen den Zeilen liest und am Ende der Poesie in den entstandenden Raum hineinspürt. Zugegeben, dies ist nicht jedermanns und -fraus Sache und Zugang. Für jene gibt es weiterhin das Profil, was aber auch irgendwie entdeckt werden will. Ich persönlich kann tief in diese Bücher eintauchen, weiß aber auch von einigen, die Schwierigkeiten damit haben. Wer in vielen Welten zuhause ist, schon in esoterische Schulen geschnuppert hat, wird mit seinen Worten viel anfangen können.

Mit dem Aromakunde-Netzwerk ist auch ein Kartenset zu den Düften entstanden. Hier werden knappe Wirkungsinformationen, ein Leitmotiv und ein Pflanzenbild gegeben. Die Karten eignen sich wunderbar zum intuitiven Ziehen und erkennen eines aktuellen Schwerpunkts und Duft-Begleiters. Infos zum Set „Lebendige Aromakunde“ gibt es hier. Zu beziehen ist es nur persönlich über Jürgen Trott-Tschepe oder Katja Lüttgert vom Aromakunde-Netzwerk.

Ennearom als Psycho-Aromatherapie

Auch hier ist der Begriff „Therapie“ nicht ganz treffend, doch ist Thomas Kinkele mit dem Ennearom eine bedeutende Zuordnung des Enneagramms, einem geistig-emotionalen Abbild des Menschen, dessen Ursprung nicht ganz geklärt ist, mit vielen Aromastoffen, sowohl ätherischen Ölen als auch Räucherstoffen, gelungen. In meinen Augen hat er es wesentlich verbessert und für unsere heutige Zeit praktikabel gemacht. Kinkele ist auch der einzige der Aromaautoren, der Räucherstoffe einbezieht.

Zum Enneagramm wurden schließlich die mittlerweile sehr beliebten Pflanzenhelferkarten (gemalt von der Künstlerin Petra Arndt) entworfen, die es möglich machen nach dem Ennearom oder frei intuitiv gezogen zum aktuell wirkungsvollsten Duftstoff zu kommen. Auch scheinbar sehr von der Intuition entfernte Personen beweisen hier immer wieder auf Anhieb zum richtigen Pflanzenhelfer zu gelangen, wenn danach das Begleitbuch mit der Pflanzenbeschreibung zu aktuellen Themen, Aufgaben und Lösungen führt. Die Beschreibung enthält dabei sowohl ein Leitmotiv, als auch einen übersichtlichen Blick auf die geistig-emotionale Bedeutung der Pflanze.

TCM & Ayurveda

Aromatherapie kommt philosophisch aus unserer Ecke, d.h. dem arabischen und europäischen System der vier Elemente. Es ist zwar begründet von der Forschungsgruppe rund um den französischen Chemiker Gattefossé, doch ist dies eine Wiederentdeckung, eine Neuauflegung, diesmal auch schulmedizinisch relevant, die viele dazu inspirierte die Aromatherapie ganzheitlicher zu erfassen.

Zwei weitere große Ganzheitsmedizin-Schulen sind die bekannte Traditionelle Chinesische Medizin und Ayurveda. Beide fußen auf verschiedenen Elementen und Philosophien und für beide gibt es jeweils ein bedeutendes Buch.

Dr. Light Miller & Dr. Bryan Miller sind zwei Ayurveda-Ärzte in den USA, die viel Erfahrung im Einsatz mit den im Ayurveda nicht unbekannten Duftessenzen haben. An ihrem Buch ist herausragend, dass auch das chemische Profil von ätherischen Ölen potentiell eine Ableitung für die Elementesprache des Ayurvedas ist. Darüber hinaus gibt es Kapitel mit vielen Anwendungsmöglichkeiten, einigen Fallbeispielen und schließlich die alphabetische Pflanzenübersicht. Entdeckt hatte ich das Buch ursprünglich über google books in englischer Sprache, das ausführliches Probelesen erlaubt.

Gabriel Mojay ist der Autor des TCM-relevanten Buches. Seinen Fokus legt er auf die einzelnen Duftbeschreibungen, deren ganzheitliche Weise er auf wunderbare Art und Weise mit den Funktionskreisen und Funktionen der geistigen Ebene der Elemente beschreibt. Hier vermengt sich die körperliche Wirkungsweise mit der emotionalen – immer mit der Erklärung und Leitung über die Energie. Dieses Buch konnte ich schon oft erfolgreich TCM-Begeisterten empfehlen.

Da ich beide Bücher in englischer Sprache besitze, bezieht sich mein Einblick hauptsächlich auf die Originalliteratur. Ich hoffe jedoch, dass bei der deutschen Übersetzung nichts verändert wurde.


Light Miller, Bryan Miller:
Ayurweda und Aromatherapie *

Feinstoffliche Aromatherapie

Alles schwingt und ätherische Öle wie auch Räucherstoffe schwingen mit ganz unterschiedlichen Frequenzen, die verschiedenen Ebenen in unserem System entsprechen. Energetisch gesprochen beeinflussen sie unsere Chakren auf verschiedene Weise, die wiederum direkt mit geistig-emotionalen Wirkungen der Düfte in Verbindung gebracht werden kann.

Ein einziges Buch wurde dazu geschrieben und zwar von der bekannten Aromatherapie-Autorin Patricia Davis, schon im Jahr 1991. 1993 erschien auch eine deutsche Übersetzung und dennoch scheint dieser Ansatz und dieses Buch sehr unbekannt zu sein. Das Buch gibt es nur noch aus zweiter Hand (Schnäppchenpreis!), die Lehre daraus gebe ich auch in meinem Seminar „Energetische Aromatherapie“ weiter.

In diesem Buch werden die Grundlagen zum feinstofflichen System des Menschen besprochen als auch die Arbeit mit dem Pendel als Diagnosemöglichkeit für den Chakra-Zustand erklärt. Darüber hinaus ergänzt sie die Duftarbeit mit Kristallen. Eine Kurzübersicht über die energetische Wirkung der Einzeldüfte folgt am Ende. In diesem Buch kann man immer wieder schmökern und Neues entdecken. Bei google books könnt ihr in die englische Version reinschnuppern.

Transformation durch Ölwesen

Thomas von Rottenburg hat mit seinem Buch ein Werk verfasst, das ich entweder als Fortgeschrittenenliteratur oder als Einsteigerwerk für jene empfehle, die einen ganz anderen Weg von Anfang an einschlagen wollen. In „Heilkunde der Ätherischen Öle“ wird sich vom „welches Öl benutze ich für x“ verabschiedet und sich stattdessen vollends dem jeweiligen Ölwesen zugewandt. Es wird viel Feinstoffliches gelehrt und auch die „ätherische Wahrnehmung“, die uns dazu verhilft, das richtige Öl für den jeweiligen Menschen zu finden. Es sind nur 13 verschiedene Düfte intensiv vorgestellt, wobei auch die Ölwesen selbst zu Wort kommen (in meiner Wahrnehmung ist dieser Teil aber nicht sehr stimmig – da habe ich schon berührendere Durchsagen erlebt). Jene Düfte wiederum sind mit Ausnahmen keine Klassiker der Aromatherapie und somit Neuland für viele Aromatherapeuten. Es gehört zu Rottenburgs Ansatz sich gerade auch unbekannten Düften zu nähern, die für unsere heutige Zeit besonders transformatorisches Potential bereithalten. Er schwört auf Öldispersionsbäder und meditative Zugänge zu den Düften und ist damit ein wesentlicher Vertreter der feinstofflichen und transformatorischen Aromatherapie, dessen Herangehensweise und Lehren ich sehr schätze.


Thomas von Rottenburg:
Heilkunde der Ätherischen Öle *

Vom Geist in der Flasche

Last but not least publiziere ich seit 2017 selbst zum Thema Psycho-Aromatherapie. Meine Vision sind greifbare und übersichtliche Themenbeschreibung zu den Düften. Es sind Resultate aus tiefen Pflanzenkommunikationen über schamanische Reisen – gepaart mit meiner Praxiserfahrung. Darüber erfahrt ihr in der Rubrik „Publikationen“ mehr.

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