Warum ist das so wichtig mit dem Wort? Vieles davon können wir nur noch erahnen, doch geben uns verschiedene Kulturen deutliche Hinweis: »Am Anfang war das Wort«, heißt’s im Johannesevangelium. In den Veden steht, »am Anfang war der Klang«. Das gibt mir Feuer für die Spekulation über die Bedeutung von Trivialnamen. Danach entdecken wir Kurkuma als Wurzel- nein eigentlich Rhizomduft. Wäre das ein Duft für euch?

Wurz und Wort: Das Rufen der Wurz

Die Intention ist alles. Wer einmal magisch gearbeitet hat oder schamanisch reist, der weiß: Am Anfang muss man sich einfach im Klaren sein, was man will. Nur so kann Energie konzentriert und ihr eine Richtung gegeben werden. Die vielen Heilpotentiale von den einzelnen Heilpflanzen(wesen) erfahren durch unsere klare Ausrichtung eine Aktivierung. Wie gesagt, probiert es aus. Es macht einen Unterschied, einen Tee bewusst für die Wirkung und in Offenheit der Impulse zu trinken oder nur beiläufig hinunter zu kippen.

Trivialnamen als Helfer

In jedem Raunachtsartikel führe ich die noch bekannten Trivialnamen der jeweiligen Pflanzen auf. Trivialnamen sind jene Namen, welche die Pflanze aus dem Volke bezeichnen und sich einem wissenschaftlichen Vergleich entziehen. Als Linné die Systematik mit der zweiteiligen Namensgebung initiierte, galt das der allgemeinen Verständigung auch im internationalen Raum. Man konnte so wissen, dass man über die gleiche oder doch eine andere Pflanze sprach und vor allem konnte man Wissen zusammenführen. In den Hintergrund rückten die vielen Trivialnamen und mit der Zeit vergaß man ihren Nutzen.

Schauen wir uns heute die Trivialnamenliste an, können wir einige noch verstehen, andere nicht. Wir können Wirkungsweisen und Bedeutungen ablesen oder eingestehen, dass wir manche nicht mehr entziffern können oder dafür noch weiter forschen müssten.

Weil die Namen nicht nur regional unterschiedlich waren, sondern in ein und der gleichen Ortschaft mehrere Namen für eine Pflanze verfügbar waren, ist es möglich, dass die Trivialnamen selbst zum Zauber gehörten. Das heißt, dass je nach gewünschter Wirkungsweise die Pflanze mit dem entsprechenden Namen gerufen wurde. Beim Pflücken wie auch beim Zubereiten. Und da diese Namen quasi institutionalisiert waren, war ordentlich Kraft dahinter. Das Weitergeben der Worte galt der Vermittlung von Wirkungsweisen und der Stärkung ihrer Symbolkraft. Das ist zumindest meine Vermutung.

Kurkuma ganzheitlich

Der Wurzelduft im heutigen Fokus stammt eigentlich aus einem Rhizom. Dieses übernimmt Speicheraufgaben und dient dem Halt wie auch der Fortpflanzung. Davon gehen viele kleinere Wurzeln ab. Einen Wurzelstock gibt es nicht, da das Rhizom die Aufgaben dessen übernimmt.

Kurkuma hat psycho-aromatherapeutisch zwei deutliche Wirkungsebenen. In einem ersten Schritt holt es aus traumatisierten Zuständen heraus, lässt uns erholen, Ereignisse verdauen und zunehmend immer mehr Lebens- und Abenteuerlust schnuppern. Im zweiten Schritt, und man kann durchaus auch damit starten, hilft uns der Duft, den alltäglichen Trott des Lebens mit Exotik zu bereichern. Unsere Wurzeln sollen Neuland erkunden. Also geht es auch in diesem Schritt um das Entdecken von Abenteuern, um Neues. Gestärkt wird auf dem Wege vor allem die Entscheidungskraft, welche in der Chinesischen Medizin der Gallenblasenenergie zugehörig ist. Dies entspricht der Entgiftungsfunktion der Leber. Kein Wunder, dass wir mit Kurkuma allerhand Dinge loswerden, die uns nur aufhalten.

Das Mittel bei Monotonie und Monokultur

In der Naturheilkunde ist Kurkuma mittlerweile ein echter Renner geworden. Er wird gern bei Darmentzündungen, Krebserkrankungen und Leberschwäche eingesetzt. Auch das ätherische Öl gilt als entzündungshemmend, krebswidrig und verdauungsstimulierend. Es zeigt einen Bezug zum Magen und Darm.

Wenn die Mitte schwächelt, also die Verdauung, dann ist das Immunsystem in Gefahr aus der Balance zu fallen. Wir werden unbewusst sicherheitshungrig, ziehen lieber keine so großen Kreise und gehen nur mit Dingen um, die wir gut kennen und einschätzen können. Neue Eindrücke könnten wir nur unzureichend verdauen und wir liefen Gefahr nicht abwehren zu können, wenn wir auf etwas für uns Ungünstiges treffen würden. Dadurch wird das Leben zunehmend einfach, aber nicht unbedingt leidvoll. Doch wie es mit Monokulturlandwirtschaft geschieht, reagiert auch unsere zunehmende Monotonie schwer auf tatsächlich einmal neue Ereignisse und liegt dann ganz schnell flach. Es ist also Vorsicht geboten und überhaupt – ein bisschen mehr Exotik im Leben ist doch toll!

Trivialnamen

Gelbwurz, Indischer Safran. Die einheimischen Trivialnamen sind uns leider fern.

Das Raunachtsgewinnspiel

Frage:

Wie nennt man das indische Milchgetränk mit ordentlich Kurkuma drin hierzulande?

Antwort: Natürlich war das gesuchte Getränk die Golden Milk, zu deutsch Goldene Milk. Habt ihr gewusst! Super gesundes Zeugs, wenn mit Pflanzenmilch hergestellt. 😉

Spielregeln:

Die Frage ist für 24 Stunden online. Danach gibt es die Auflösung und vor allem die nächste Chance im neuen Artikel. Ihr könnt jede Frage einmal beantworten. Unter den richtigen Antworten lose ich nach den Raunächten die Gewinnerin bzw. den Gewinner aus. Insgesamt könnt ihr, wenn ihr jeden Tag die neue Frage richtig beantwortet, 12 Lose bekommen und eure Gewinnchance damit wesentlich erhöhen.

Gewinn:

Zu gewinnen gibt es mein 2. Buch! Und nein, ihr habt noch nichts verpasst: Es erscheint erst in 2022. Die Gewinnerin oder der Gewinner darf sich ein bisschen gedulden, wird aber die/der erste sein, die/der das Buch in den Händen hält. Wenn das kein Mega-Preis ist! 😀

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