Die 4. Raunacht ist angebrochen. Die vielleicht doch etwas einnehmenderen Weihnachtsfeiertage machen nun Platz für eine entspanntere Atmosphäre. Spürt einmal in euch hinein, ob ihr heute (das heißt ab Dunkeleinbruch bis zum Sonnenuntergang des 28.12.) oder erst am Tag danach (Dunkeleinbruch des 28.12. bis Sonnenuntergang 29.12.) irgendwie gereizt seid, zuviel „aufgeladen“ seid. Er ist mittlerweile auf einen fixen Tag, den 28.12., festgesetzt, aber ich denke der Tag ist ebenso flexibel wie die Sonnenwende oder bezieht sich gar auf die gesamte Raunachtszeit: Der Kindles-Tag. Sensible und unter ihnen natürlich all die Kinder reagieren nämlich stark auf die erhöhten kosmischen Strahlen, die am Kindles-Tag (oder in den Raunächten) auf uns einströmen. Noch ein Grund, es sich entspannt und ruhig einzurichten. Traditionell kann man sich von solchen energetischen Aufladungen befreien, indem mit einer Haselrute der Körper abgestrichen wird. Daher also die Rute bei „unartigen“ vielleicht einfach nur aufgedrehten Kindern. Und man muss sich (und andere) damit auch nicht schlagen, sondern die Energien nur abstreifen. Jetzt aber erst einmal ein Dufterlebnis!

Atlas-Zeder – Guter Duft oder Böser Duft?

Oh ich liebe die Zeder! Und oh, ich stehe oft mit ihr auf Kriegsfuß. Wie das zusammen geht? Der Duft ist nie das Maß aller Dinge. Aber es gibt gute Tage und schlechte Tage. An den guten riecht sie süß-balsamisch. An den schlechten nach Dixi-Klo. Als ich sie das erste Mal roch (und noch lange danach), erinnerte sie immer an Dixi-Klos. Das fand ich ziemlich schräg und so wurde sie die erste unter den vielen Düften, die mir die Psycho-Aromatherapie ans Herz legte. Mit ihr arbeitete ich als erstes forschend und aufklärend.

Ich liebe sie wirklich. Ihr Thema ist mein Thema. In den letzten Jahren riecht sie vordergründig süß-balsamisch (woran ich anfangs nie glauben wollte, als mir andere den Duft beschrieben) – im Hintergrund erahne ich aber immer noch das Dixi-Klo und weiß, dass ich mich immer wieder an das Thema erinnern darf und für Balance sorgen kann.

Abgrenzung – Mit Zeder zentrieren und konzentrieren

Düfte, mit denen es mir leichter fällt, mich abzugrenzen, sind mir als Feinfühlige / HSP sehr lieb. Im Feinfühligen steckt jedoch schon ein Grund, warum ich mit der Zeder immer mal wieder meine Späße habe: Sie gleicht das Emotionale mit dem Mentalen aus, wendet sich zum Mentalen, zum konzentrierten Denken, Lösungen finden, Nachdenken. Ich entscheide wirklich zu gerne danach, wie mir der Sinn steht, was Herz und Bauch sagen, was die innere Stimme der Intuition flüstert. Nicht, dass ich intellektuelle Arbeit ablehne. Nein auch dieser fröne ich gern. Aber wenn es ums Eingemachte geht, wenn ganz konkret Problemlösungen anstehen, dann tendiere ich zur Herzentscheidung. Das ist mein Reibungsthema mit der Zeder. Mir kommt es vor, als würden wir ein Streitgespräch darüber führen, welche Entscheidungsquellen die weiseren seien. Und spätestens, wenn das mit einer Pflanze passiert, also, dass ich mit ihr immer wieder diskutiere, weiß ich: Wir haben ein Thema.

Dabei entzückt mich ihr Anblick aufs Äußerste. Über kaum eine Pflanze freue ich mich so sehr, wenn ich durch Botanische Gärten wandle. Selbst der Berliner Botanische Garten, der sogar einen eigenen Duft- und Tastgarten hat, erfreut mich erst dann zur Fülle, wenn ich im Arboretum endlich zur Atlas-Zeder schreite. Gleich neben ihr steht die Himalaya-Zeder und ein Foto von denen zweien, wie sie ihre Äste über Kreuz legen und so verschwimmen und doch ihre Unterschiede zeigen, hängt sogar im Wohnzimmer. (Das breite Bild über diesem Absatz.) In Oslo überraschte mich einmal im Botanischen Garten, in einem wirklich hässlichen Palmgebäude, im noch hässlicheren Eingangsbereich, eine Libanon-Zeder. Oh ich war dahingerissen und wollte gar nicht mehr fort. Geistig fühle ich mich so vertraut mit den Zedern. Olfaktorisch zeigen sie mir, dass sie wie vertraute Freunde sind, mit denen man am Tisch immer wieder wild diskutiert, sich nicht ganz einig wird und sich doch aufs Tiefste schätzt.

Abwehr von Angreifern

Besonders bekannt geworden ist die Atlas-Zeder in den letzten Jahren durch ihren Einsatz in der Prävention und akuten Abhilfe bei Heuschnupfen. Sie wirkt entzündungshemmend, antihistaminisch und stark regenerierend auf die Haut und Schleimhaut. Bei all dem Fokus wird vergessen, dass die Kraft noch viel tiefer geht: Ich finde Zeder bei arteriellen Erkrankungen nämlich ganz wundervoll. Wenn Entzündungsprozesse die Intima stören – die intime innere Schicht im Blutgefäß. Auch hier wirkt sie entzündungshemmend und regenerierend (und muss und soll nicht innerlich dazu eingenommen werden!). Der Hintergrund ist jedoch tatsächlich der, dass Zeder uns hochgradig zentriert, scharfsinnig macht (auch die Gedächtnisleistung wird erhöht) und unsere Grenzen ganz genau definiert. Und Haut wie Schleimhaut sind Grenzen. Wenn sie entzündet sind, kommt hindurch, was nicht hindurch darf – also wird die Entzündung gedrosselt, die Haut wieder lückenlos aufgebaut und die Abwehr in entspannter konzentrierter Haltung positioniert. So wirkt sie denn auch antiinfektiös und antiparasitär (bei Läusen und Skabies lt. Literatur).

Psychische Angreifer

Wir haben aber nicht nur jene angreifenden Elemente von außen, sondern kreieren unsere eigenen in Form von Gedanken. Sorgen und Grübeleien, die Verfolgungscharakter annehmen, werden ganz genauso zu Angreifern unseres Systems.

Es gibt schließlich auch die Überlegung, dass mit Heuschnupfen bestimmte Gedankenmuster, die zyklisch wiederkehren, verknüpft sind, die uns auf jene Weise schwächen. Das konnte ich noch nicht nachprüfen, da ich meine eigene Tendenz zu Heuschnupfen durch die Umstellung auf vegane Kost für über 10 Jahren ad acta legte. Die Milchprodukte waren es bei mir.

Mein Freund zum Streiten

So bleibt mir der Duft in häufiger Erinnerung. Ich erinnere ihn gern in psycho-aromatherapeutischen Sitzungen (man hat ja leider auch immer eine eigene Färbung dabei), auch wenn er nur selten aufgegriffen und Thema wird. Klar denke ich auch sofort bei Heuschnupfen-Fällen an ihn. Abgrenzung gefällig? Die Zeder hilft. Nur frage ich dann gleich immer hinterher, was genau denn und in welcher Situation abgegrenzt werden soll. Dann kommen oft andere Düfte in Frage. Selbst bei Verfolgungsgedanken gibt es weitere, noch stärkere.

Für mich bleibt der Duft ein Freund, der mich in Balance bringt. War ich wieder zu viel im emotionalen Metier unterwegs und habe mich dadurch zu sehr aus meiner Mitte geschoben, dann beginnen wir ein Streitgespräch und ich lande trotz Uneinigkeit immer wieder in meinem Zentrum und erhalte meine Kraft zurück. So einen Freund will man nicht missen. Auch, wenn man ihn unter eigenartigen Umständen wie scheinbar einer öffentlichen Toilette kennengelernt hat. Über diese Geschichten lacht man eben noch Jahre später und kann es schätzen, einen Vertrauten gefunden zu haben, mit dem man so ehrlich sein kann.

 

Übrigens: Wie schon die Libanon-Zeder zuvor, die unter striktes Fällverbot fiel, damit sie nicht völlig ausstarb, ist nun auch meine Freundin Atlas-Zeder auf der Roten Liste der bedrohten Arten untergekommen. Daher eine Bitte an euch: Seid achtsam mit dem Duft. Es gilt für alle Rohstoffe, aber hier wirklich nochmals eindringlicher: Bezieht wirklich nur so viel wie ihr braucht, nutzt die Düfte wie kostbarste Güter (denn das sind sie auch), in wirklich kleinen Dosierungen. Hohe Dosierungen führen eh nur zur Reizwirkung und im Zweifelsfall zu Abwehrreaktionen oder „Lähmungen“ der Regulation. Danke 🙂

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