Ich mag ja Ko-Do, den Weg des Duftes aus dem Zen, sehr. Natürlich.
Ein Aspekt dabei ist das Riechtraining. Die Unterscheidbarkeit der Düfte und das Erkennen von gleichen Aspekten (letztlich gibt es ja auch viele biochemische Überschneidungen) und wie sie sich dann doch wieder anders darstellen – das schult und lässt die Welt des Duftes mit Verständnis, Neugierde und Disziplin erfahren. Ko-Do bringt aber auch Glücksmomenten näher und ist ein Weg der Realisation im Zen. Über die Wirkung auf unserer Gehirn durch das Koh-Do / Ko-Do Training schrieb ich hier schon einmal.
Hier stelle ich euch drei Übungen vor, die euren Riecher trainieren können.
Dem Vanilleduft auf der Spur
Die erste Aufgabe ist es, die Düfte bzw. Extrakte von Kakao, Tolubalsam, Perubalsam und Benzoe siam auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zur Vanille zu untersuchen. Sammelt aus der Liste jene Düfte zusammen, die ihr habt und übt die Wahrnehmung des Vanilligen in allen.
Die einzelnen Düfte erzählen uns noch mehr. Welche Emotionenen tauchen bei dem einen oder anderen auf? Gibt es auch hier Überschneidungen? Welche inneren Bilder entstehen? Welche Botschaften werden erhalten?
Gemeinsamkeit und Unterschied. Das Training der Unterscheidungsfähigkeit führt zu einer starken Aktivität des Frontallappens, aber eben auch zur Steigerung unserer Sinne. Wir verstehen Zusammenhänge besser, können Gegenteiliges erkennen und für sich stehen lassen.
Im Anschluss könnt ihr dem Ganzen noch eins draufsetzen: Habt ihr ätherische Öle, die aus Holz destilliert oder extrahiert sind? Dann vergleicht auch diese mal mit dem Vanilleduft. Riecht ihr, dass überall etwas Vanillin enthalten ist? Am einfachsten fällt mir diese Wahrnehmung bei Eichenholz CO2-Extrakt, der ganz präsent vanillig-karamellig riecht.
Es heißt manchmal, dass Männer einen besseren Riecher haben. Keine Ahnung. Aber mit irgendeinem Holzduft im Raum sprach mich mein Mann eines Tages an, ob ich Vanille in Vanille benutzt hätte. Ich war echt von den Socken, denn für mich war das lang nicht so offensichtlich. Wie ist es für euch?
Die große Welt der Lavendel
Für Riechtraining Nummer 2 sammelt alle Öle zusammen, die ihr von der Liste zur Verfügung habt:
- Also alle Berg-Lavendel-Öle, die ihr so habt, extra und fein, also von hohen Berghängen oder niedrigeren Fluren. Gern auch verschiedene Hersteller, wenn euch das zur Verfügung steht.
- Dazu alle anderen Lavendel-Sorten. Vielleicht habt ihr ja auch Lavandin, Speik-Lavendel, Schopf-Lavendel (Achtung bei diesem ketonhaltigen Öl! Nicht geeignet für Kinder und Schwangere und jene, denen es Kopfschmerzen bereitet).
- Und dann habt ihr vielleicht auch Bergamotteöl und/oder Muskatellersalbeiöl.
Ausgehend von einem Berg-Lavendel (Lavandula angustifolia) Öl, das ihr habt, versucht einmal Gemeinsamkeiten in Bezug auf all die anderen Öle zu erschnuppern, die nun vor euch stehen. Wo treffen sie sich? Was sind Unterschiede?
Was ist weicher, härter, fruchtiger, kampferartiger, frischer, intensiver, grüner, krautiger, spitzer, spritziger, süßer…
Wer mag, kann im Anschluss gern in einschlägigen Fachbüchern die Biochemie der Öle vergleichen. Bergamotteöl und Muskatellersalbeiöl sind sich biochemisch ähnlich. Trotz deutlicher Unterschiede ist auch auch eine starke Übereinstimmung zu riechen, oder?
Spurensuche von Thymol & Eugenol
Im dritten Riechtraining widmen wir uns zunächst dem typisch Phenoligen Geruch von zum Beispiel Thymol und Methyleugenol. Den riecht man sehr gut im Thymian (einfacher wird es natürlich mit dem CT Thymol) und der Gewürznelke. Schnuppert mal intensiv daran und erkundet den Duft.
Dann schnappt euch eine Kaffeedose. Zeit zum Neutralisieren eures Superriechers.
Als nächstes zückt eure Zitrusdüfte. Also so etwas wie Zitrone, Mandarine und Orange. Und ja, kein Scheiß, da ist jeweils Thymol und Eugenol drin! In Spuren.
Phenole gehören zu jenen Stoffen, die eine recht geringe Geruchsschwelle haben und auch Zitrusdüfte nachhaltig ausmachen. Wir kennen ein paar wenige Stoffe in der Aromatherapie, welche Thymol und Eugenol ordentlich toppen, aber das machen wir ein anderes Mal. Jetzt geht es darum, mal mit der Nase auf Spurensuche zu gehen.
Könnt ihr Thymol und Eugenol in euren Zitrusdüften riechen?
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