Wohin das Auge reicht, bevölkert sie die Wiesen mit ihrem weißen Blütenschirm: Daucus carota, die Wilde Möhre, hat ein dringendes Anliegen. Sie möchte den hektischen und in Informationsfluten versinkenden Menschen zurück ins Zentrum führen, zu sich selbst. Sie möchte ihre Verankerung, ihren Halt stärken und den Blick aufs Wesentliche schärfen und ausrichten. Die Signatur dieser Pflanze hält dafür viele Hinweise parat. Wie wir uns der Pflanze nähern können, welche Segen für unsere Haut, Augen und unseren Geist die Wilde Möhre hat und wann das ätherische Öl verwendet wird, lest ihr hier.

Pflanzenbeschreibung

„Daucus carota wachsen als zweijährige krautige Pflanzen und erreichen Wuchshöhen von bis zu 120 cm. Es wird eine dicke Pfahlwurzel gebildet. Die länglichen Laubblätter sind zwei- bis dreifach fiederteilig. Die obersten Segmente sind lineal bis lanzettförmig, 2 bis 15 × 0,5 bis 4 mm. Die Blütenstandsschäfte sind 10 bis 55 cm lang. Im zweiten Jahr wird eine Doppeldolde gebildet. Die laubblattähnlichen Tragblätter der Dolde sind fiederteilig oder selten einfach und 3 bis 30 mm lang. Die ungleichen Strahlen sind 2 bis 7,5 cm lang. Die fünf bis sieben Tragblätter der Döldchen sind einfach oder zwei- bis dreilappig und können die Blüten überragen. Die Kronblätter sind weiß, manchmal gelb oder rosafarben. Die stachelige, eiförmige trockene, zweiteilige Spaltfrucht, eine Doppelachäne, ist 3 bis 4 × etwa 2 mm groß. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Daucus_carota)
Sehen wir uns die Blüte an, werden wir schnell fündig, welche Thematik die Wilde Möhre berührt:

Im Zentrum der Dolde versteckt sich nicht etwa ein Insekt. Einige nennen es Scheininsekt. Tatsächlich dient die einzige violette Blüte, gefärbt durch den Farbstoff Anthocyanin, im Zentrum der Dolde zur Attraktion von Insekten. Sie wird auch Mohrenblüte genannt, woraus sich der Trivialname Möhre ableitet.

Auch unseren Blick zieht diese Mohrenblüte dgeradewegs ins Zentrum der ganzen Dolde.

 

Die nächste zentrierende Signatur sind die Döldchen selbst. Klare Strahlen verbinden sie ihrem Mittelpunkt. Die so gebündelte Aufmerkskeit, wird wieder weiter in einem noch größeren klaren Strahl mit dem Stängel verbunden.

Es geht einfach kein Blick am Zentrum vorbei. Diese Konzentration verrät uns die Bedeutung der Möhre: Das Wesentliche erhält die Kraft ins Bewusstsein zu kommen. Im Informationszeitalter ist dies eine vielversprechende Qualität und Daucus carota hat eine Aktualität wie noch nie. Das mag ihren weitverbreiteten Wachstumsboom vielleicht erklären.

 

Das ätherische Karottensamenöl: Nahrung für die Haut

Aus den Samen lässt sich das bekannte ätherische Karottensamenöl gewinnen. Leicht gelblich in der Farbe riecht es typisch nach Karotte, aber noch würziger, krautiger und auch blumiger. Zu den Wirkstoffen gehören vor allem Carotol, Daucol, Limonen und Pinen.

 

Klassische Aromatherapie

Ihre stärkste Kraft entfaltet die Wilde Möhre als ätherisches Öl in der Gesunderhaltung der Haut. Sie gibt ihr Spannkraft und eine gesunde Farbe zurück. Sie hilft bei irritierter, trockener Haut und soll die Faltenbildung bremsen. Patricia Davis schreibt in ihrem Bestseller Aromatherapie von A-Z (affiliate link): „Aber auch geschwürige Hautkrankheiten, Ekzeme, Schuppenflechte und sogar Hautkrebs wurden mit ihr behandelt.“ Mehrere Quellen schreiben von der Behandlung zumindest präkanzeröser Hautzellen, also Vorstufen von Krebs.

An zweiter Stelle kommt die entgiftende Wirkung des Öles, indem es die Leberaktivität unterstützt und die Ausscheidung über die Nieren stimuliert. Dies lässt sich besonders gut bei Arthritis und weiteren Gelenkrheumatismusformen einsetzen. Karottensamenöl steigert die Durchblutung und hat milde verdauungsfördernde Eigenschaften. Es kann durch die genannten lebenserneuernden Prozesse auch aphrodisische Effekte erzielen.

Informationen sammeln und schützen, das lehrt die Wilde Möhre ebenso. In ihrem Vogelnest-Stadium, wenn die klettenartig haftenden Samen reifen, verstecken sich vielerlei Insekten in ihr – Vorsicht also beim Sammeln. 

Psycho-Aromatherapie

In Dosierungen um 1% entfalten ätherische Öle besonders gut ihre Wirkung auf unsere emotionale und mentale Ebene.

Ableitend aus der Signatur und unserer heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, weist die Wirkung des Öles in folgende Richtung:

Was Carotinoide als Vitamin-A-Vorstufe tatsächlich an Sehverbesserung leisten, überträgt sich auf die Entwicklung eines eigenen Fokus‘, auf die Schärfeneinstellung auf das Wesentliche. In schnelllebigen Zeiten, in denen die Informationsflut regiert, bedarf es manchmal Hilfe, um unsere Kräfte zu sammeln. Somit ist dieses Öl und diese Pflanze, ein Helfer für Burnout-Kandidaten. Wir sollten mit ihr arbeiten, wenn wir unsere Kräfte verlieren, weil wir nicht mehr mit uns selbst und unserem ursächlichen Kraftstrom sowie unseren Bedürfnissen verbunden sind. Anzeichen für diese Erschöpfung sind innere Unruhe, Konzentrations- und Gedächtnismangel, Unentschlossenheit, Zerfahrenheit, Schwindelgefühle, Müdigkeit, Gedankenkarussell, depressive Phasen, Leerheit im Kopf, Gefühl von Benommenheit.

Ein weiteres wichtiges Element der Möhre ist natürlich ihre Wurzel. Sie mag in der oberflächlichen Signatur untergehen, doch ist sie uns als Nahrungsmittel sehr bekannt. So zentriert sie mit deutlicher Bodenhaftung und Verankerung. Was das genau bedeutet, habe ich in meinem Buch beschrieben:

 

Aus meinem Buch

Die Wildform unserer Kulturmöhre bemüht sich geistig um unsere Grundversorgung und setzt unsere Entwicklung und unser Wirken stets mit jener in Verbindung. Grundversorgung bedeutet dabei sowohl die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse wie Nahrung und Wohnstätte, aber auch das sinnvolle Tun im Sinne unserer Weiterent-wicklung und unseres Ausdrucks.

 

Wenn wir kein eindeutiges Auftreten bezüglich unserer Natur haben, das heißt nicht genau wissen wer wir sind und was wir wollen, dann wird es schwer für uns, unseren Weg zu gehen. Stattdessen steigt die Gefahr, vom Strom vieler Möglichkeiten mitgerissen und damit entwurzelt zu werden. Die Gefahr daran ist weiterhin, dass wir Dinge tun, die uns (geistig) nicht nähren und dauerhaft versorgen können. So hängt unsere Grundversorgung früher oder später am seidenen Faden.

 

In dieser Situation nun lassen wir uns erst recht zum schnellen Zug verleiten. Existenzangst macht uns unsicher und mürbe. Immer weniger verrichten wir Dinge, die etwas mit unserem Wesenskern zu tun haben. Immer weniger nähren wir uns und füttern damit weiter den Kreislauf der Angst und Unsicherheit. 

 

Wilde Möhre schärft den Blick aufs Wesentliche und verankert. Sie nimmt den seidenen Faden, erklärt ihn zur Wurzel, ruft zur Ruhe und Reflexion und lässt uns erkennen, wie wir wieder wir selbst werden können. Diese Kraft ist eine Hilfe für Burnout-Kandidat/inn/en und Existenzbedrohte zugleich. Sie gibt den Blick auf die eigenen Ressourcen wieder frei und ermöglicht, mit dem, was schon vorhan-den ist, die eigene Wurzel solide (wieder) aufzubauen.

Erfahrt hier mehr zu meinem Buch „Vom Geist in der Flasche“.

Fazit

Auch wenn es im Leben reichlich kurvig verläuft, überall kann der Fokus gefunden, entwickelt und bewahrt werden.

Hektische Zeiten treiben Raubbau am Körper. Wichtig nach Krankheit und in Stressphasen ist immer auch die Nach-Nährung mit Vitaminen und Mineralstoffen. In der Tat ist die Gartenmöhre mit ihrer Vitaminladung an B1, B2 und C, ihrer feinen Süße und den Mineralstoffen ein empfehlenswertes Nahrungsmittel insbesondere für diese Zeiten.

Übrigens: Auch die Wurzel der Wilden Möhre ist essbar, jedoch schnell holzig. Sie ist weiß und schmeckt ähnlich unserer Gartenmöhre, die ein Kulturnachkomme ist, wie alle anderen Sorten des Handels auch.

Gartenhilfe: stärkt das Pflanzenwachstum von Gemüse

Insbesondere Wespen werden durch die vielen kleinen weißen Blüten angezogen. Die Wilde Möhre gilt als ideale Begleitung, wird sie zwischen Tomaten gepflanzt, dort genug bestäubende Insekten anzuziehen. Salat freut sich über die leicht kühlere und feuchtere Luft, die um Daucus carota herum entsteht.

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